KROATIEN (DALMATIEN) - 10.5. bis 8.6.2019


Prolog

Nachdem wir bereits 2018 Kroatien zwei mal bereist haben und es uns in Dalmatien besonders gut gefallen hat, schreiten wir zur Wiederholungstat. Wir haben wieder Rovanjska als Homebase gewählt, weil dieser gemütliche, ruhige und kleine Ort sehr zentral liegt. Unsere Ferienwohnung liegt dieses mal in unmittelbarer Nähe zum Strand.

10.5.2019 - Anreise nach Rupa
Vom Vinschgau nach Rovanjska sind es gut 9 Stunden Autofahrt. Das ist uns zu lange und deshalb haben wir eine Übernachtung in Rupa, direkt an der slowenisch-kroatischen Grenze eingeplant. Wir fahren nach Bozen, weiter nach Verona, rüber nach Venedig und kurz vor Triest geht es über die Grenze nach Slowenien. Die italienischen Autobahnen ersticken im LKW Verkehr. Teilweise ist die ganze rechte Spur eine einzige LKW Kolonne. Es ist äußerst ermüdend und wir sind froh, nach 5 Stunden die Grenze zu passieren. In Slowenien geht es weiter über Landstraßen einmal quer über die Halbinsel Istrien. Nach knapp 6 Stunden haben wir unser Quartier erreicht und fahren zum Pub Carpe Diem und bestellen uns eine gemischte Grillplatte für 2 Personen. Für wenig Geld gibt es eine riesen Platte mit allem Drum und Dran und das zu jeder Tageszeit. Daran könnten sich die Italiener ein Beispiel nehmen. Genauso an den hiesigen Treibstoffpreisen. In Italien kostet Benzin über 1,70 Euro, hier lediglich 1,30 Euro. Wir sind heute so müde, dass wir kurz nach 19:00 Uhr uns bereits in die Horizontale begeben.

11.5.2019 - Anreise nach Rovanjska
Gut ausgeschlafen machen wir uns auf den Weg nach Rovanjska. Die verbleibenden 300 km legen wir fast ausnahmslos auf der Autobahn zurück, welche im Gegensatz zu den italienischen Autobahnen bei weitem nicht so ein dichtes Verkehrsaufkommen aufweist. Die Wettervorhersage für die kommenden Tage ist nicht gerade berauschend. Morgen soll es den ganzen Tag regnen und bis Mittwoch wird uns voraussichtlich die Bora um die Nase wehen. Die Bora ist ein starker Fallwind, welcher oftmals in Böhen bis 80 km/h erreichen kann und in der Regel 3 Tage dauert. Nichts Neues für uns aber dennoch unangenehm. Vielleicht hat sich der Wetterfrosch ja auch geirrt, wir werden sehen. Ivanka begrüßt uns sehr herzlich in Ihrem Haus und wir haben einen netten Plausch bei einem Schnäpschen. Mit wenig kroatisch unsererseits und eben sowenig deutsch seitens Ivanka plaudern wir gut 1/2 Stunde. Danach gehen wir die paar Schritte runter zum Strand. Wir sind völlig allein, absolut keine Touristen, herrlich. Einzig die heimischen Fischer fahren aufs Meer hinaus. Idylle pur! Wir fahren noch schnell nach Zadar und tätigen einen Großeinkauf. Der Einkaufswagen ist richtig voll und das für nicht einmal 100 Euro. Zu Hause machen wir uns eine richtig zünftige Jause mit einem guten Roten (aus Südtirol) und genießen die milden Temperaturen. Selbst wenn der Wetterfrosch recht haben sollte, hier sind wir richtig!

 

12.5.2019 - Die Eisheiligen gibt es auch in Dalmatien
Die vorhergesagte Wetterverschlechterung ist pünktlich heute Früh eingetroffen. Seit 6:00 Uhr regnet es stark. Die Temperaturen liegen so bei 15 Grad. Seit Südtirol sind wir an die Kälte gewöhnt, da kommen uns die hiesigen Temperaturen gar nicht so kalt vor. Ab und zu schalten wir die Heizung der Klimaanlage ein damit es ein wenig kuscheliger wird. Kurz vor Mittag setzt der Wind von Nordost ein. Da wir nach Süden ausgerichtet sind tangiert er uns nicht. Nur wenn man aufs Meer blickt sieht man, dass er in Böen schon recht kräftig bläst. Ich koche einen großen Topf Sugo - so müssen wir zum Essen das Haus nicht verlassen. Der Wind wird uns wohl die nächsten Tage noch erhalten bleiben, aber ab Dienstag soll die Sonne wieder scheinen. Wir haben genügend Lesestoff dabei, empfangen hier deutschsprachiges TV und das Internet funktioniert tadellos. Also kein Grund den Kopf hängen zu lassen. 

13.5.2019 - Bora
In der Nacht hat die Bora eingesetzt. Ein sehr stürmischer und böiger Wind aus Norden, der in der warmen Jahreszeit lediglich ein paar Stunden anhält, in den Wintermonaten aber auch 14 Tage dauern kann. Mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h gehört die Bora zu den gefährlichsten Winden. Karl Marx hat 1856 die Bora wie folgt beschrieben: „Die Bora, der große Störenfried dieses Meeres, erhebt sich stets ohne das kleinste Warnungszeichen; mit der Gewalt eines Tornados überfällt sie die Seeleute und gestattet nur dem Kühnsten, auf Deck zu bleiben. Manchmal tobt sie wochenlang und am heftigsten zwischen der Bucht von Cattaro und dem Südende von Istrien. Der Dalmatiner aber ist von Kindheit an gewöhnt, ihr zu trotzen, er wird hart unter ihrem Atem und verachtet die armseligen Winde anderer Meere.“ Laut Wettervorhersage wird uns die Bora für 2-3 Tage heimsuchen, danach - und das ist das Gute daran - folgt immer eine längerfristige Schönwetterphase. Nachdem ich gestern das Sugo auf Vorrat gekocht habe widme ich mich heute dem Gulasch. In weiser Voraussicht haben wir ja vergangenen Samstag noch unseren Großeinkauf getätigt und es mangelt uns an nichts. 3 Portionen Sugo sind tiefgekühlt, heute kommen noch 2 Portionen Gulasch in den Tiefkühler - also verhungern werden wir nicht. Die beiden Bilder zeigen das Meer vor unserer Haustür so wie es sein soll und so wie es ist.

 

Am Abend lässt sich die Sonne für kurze Zeit erblicken. Die Bora ist immer noch gegenwärtig und soll bis morgen auf Windstärke 10 zulegen - ca. 100 km/h. Die Luft ist voller Gischt.



14.5.2019 - Die Bora hat uns fest im Griff
Unser gestriger Fernsehabend wurde gegen 21:00 Uhr jäh unterbrochen. Der Strom in der gesamten Region war ausgefallen. Eigentlich ein Wunder, dass dies bei einem Sturm mit 100 km/h nicht schon früher passiert ist. Seit nunmehr 3 Tagen ist auch schon die Autobahn gesperrt. Unweit unseres Dorfes verläuft eine Brücke, welche den Verbindungskanal bei der Engstelle Novigradsko More/Adria überbrückt. Die umgebenden Hügel kanalisieren zusätzlich den Wind und so kann es gerne einmal mit 150 km/h auf der Brücke stürmen. Laut Wettervorhersage soll der starke Sturm heute Abend sich zu einer frischen Brise mit 4-5 Beaufort abschwächen. Plötzlich reißt die Wolkendecke auf und die Sonne lässt sich blicken. Die Luft ist voller Feuchtigkeit durch den enormen Spray den der Sturm seit Tagen produziert. Wir erleben einen Regenbogen ohne Regen! Das Spektakel dauert nicht lange, grade lang genug um ein kleines Video zu drehen. Danach verfinstert sich der Himmel wieder und das Phänomen ist vorbei. HIER geht es zum VIDEO. Wir vertrödeln auch den heutigen Tag. Am Abend lässt der Wind tatsächlich deutlich nach und wir hoffen, dass wir ab morgen wieder aktiver werden können.


15.5.2019 - Endlich ist der Sturm vorbei
In der Nacht sind nicht nur wir sondern auch der Wind eingeschlafen. Ungewohnte Stille bescherte uns einen sehr guten Schlaf – jetzt muss es nur noch wärmer werden. Da für heute noch etwas durchwachsenes Wetter angesagt ist, fahren wir zunächst nach Zadar ins große Einkaufszentrum um die Lebensmittel zu ergänzen und ein bisschen die Auslagen der vielen Geschäfte zu inspizieren. In den Auslagen finden wir wie überall Bekleidung und Schuhe – alles was wir nicht brauchen. Beim DM-Markt erstehen wir ein Feinwaschmittel und beim Hervis eine Trinkflasche. Beim Spar wird noch beim Brot zugeschlagen und schon sind wir wieder draußen aus dem Konsumtempel. Unsere Heimfahrt unterbrechen wir in Posedarje und besuchen das Restaurant Antonio. Wir sind die einzigen Gäste und so kann sich der Koch voll und ganz auf unser Essen konzentrieren. Wir kennen das Lokal vom letzten Jahr und der Juniorchef, welcher hier als Kellner arbeitet, erkennt uns auch wieder. Ein wunderbares Zagrebschnitzel landet in meinem Bauch und Gerti verhaftet das Fischfilet. An der Qualität hat sich zum Vorjahr nichts verändert – großartig. Beim Zahlen gibt es noch einen richtig großen und äußerst schmackhaften Slibowitz – fast zu groß um noch mit dem Auto zu fahren. Wir, bzw. ich, schaffe die letzten paar Kilometer unfallfrei nach Hause und machen noch einen kleinen Stopp bei jener Brücke, die die letzten Tage wegen des Sturms gesperrt war. Heute weht nur ein leichtes Lüftchen wie man an Gertis Haaren feststellen kann. Zu Hause genießen wir noch ein wenig die Sonne auf unserer Terrasse. Die Temperaturen befinden sich nun im Wohlfühlbereich.

 
 

16.5.2019 - Ausflug zu den Flüssen Krupa und Zrmanja
Heute morgen habe ich festgestellt, dass der Sturm am Dach eines Nachbarhauses einen ordentlichen Schaden angerichtet hat. Obwohl hier die Dachziegel in Zement verlegt werden, hat die Bora die äußere Reihe der Dachziegel abgetragen. Daran kann man ermessen, mit welcher Gewalt hier die Natur am Werke war. Aber jetzt scheint die Sonne und obwohl die morgendlichen Temperaturen noch immer recht niedrig sind soll es heute warm werden. Auf dem Weg nach Krupa werden wir von einem Polizist angehalten und der teilt uns mit, dass wir mit 82 km/h am Weg waren. Ich bin mir absolut keiner Schuld bewusst, handelt es sich doch um eine schnurgerade, breite und schwach befahrene Landstraße. Der Polizist erklärt mir, dass wir uns im Ortsgebiet von Jasenice bewegen und da ist nur 50 km/h erlaubt. Es gibt ein Ortsschild - aber keinen Ort! Für die 32 km/h zu viel wären 1.000 Kuna fällig. Ich erkläre ihm, dass ich mir eigentlich keiner Schuld bewusst bin. Er meint, man kann das Ortsgebiet vielleicht nicht auf den ersten Blick sehen und verringert die Strafe auf 500 Kuna. Ich sage ihm, dass ich nicht so viel Geld bei mir habe und er reduziert nochmals auf 250 Kuna. Schlussendlich zahle ich 200 Kuna - 23 Euro. Quittung gibt es keine. Aber lieber 200 Kuna ohne Quittung als 1000 mit Beleg. Wir setzen die Fahrt fort und gelangen zum Kloster Krupa. Nahe der Quelle des kleinen Flusses Krupa unterhalb des Velebit-Gebirges liegt das Kloster in einem malerischen Tal. Das Kloster wurde zu Zeiten des Königs Milutin 1317 errichtet und der Himmelfahrt Mariä gewidmet. Es wurde oft zerstört in verschiedenen Eroberungen und Kriegen, jedoch immer wieder aufgebaut. Es ist im Besitz zahlreicher wertvolle Zeugnisse der Geschichte und Geistlichkeit. Das wirklich einzigartige aber ist die Natur. Die duftenden Rosen blühen, der Fluss, der ja nur unweit des Klosters entspringt führt enorm viel Wasser und die Wiesen sind sattgrün. Danach fahren wir zum Ursprung der Krupa. Hier steht nur mehr ein verfallenes Häuschen. Wir bunkern schnell noch Wasser - das beste Wasser das man sich vorstellen kann. Danach fahren wir - jetzt sehr auf Ortsdurchfahrten bedacht - nach Obrovac zum Food House Zrmanja. Wir haben im letzten Jahr gerne und gut dort gegessen - vor allem die Pizzen sind Weltklasse. Leider wird der Pizzaofen erst ab dem 1.6. angeworfen - da fängt dann offiziell hier die Saison an. Wir bestellen gemischtes Fleisch - das geht immer. Direkt beim Wirtshaus ist einer der zahlreichen Wasserfälle der Zrmanja. Dank der Krupa, die kurz davor in die Zrmanja mündet, sind die Wasserfälle heuer wirklich sehenswert. Danach geht es wieder heim und wir genießen noch ein wenig die Sonne auf der windgeschützten Terrasse. Am Strand weht heute ein südwestlicher Wind gegen den es leider keinen Schutz gibt.

 
 
 
 
 
 

HIER noch ein kleines VIDEO

17.5.2019 - Kudin most
Was für ein herrlicher Tag! Die Sonne verwöhnt uns mit milden Temperaturen und wir sind voller Tatendrang. Heute fahren wir nach Kudin most. Kudin most wurde der Legende nach erbaut, als sich Kuda, ein Junge aus Kaštel Zegarski am Südufer der Krupa, in ein Mädchen aus Golubić vom Nordufer verliebte. Der junge Mann baute mit seiner Hochzeitsgesellschaft 12 kleine Bögen als Brücke über einen Wasserfall am Fluß Krupa. Am anderen Ufer angekommen, heiratete er die junge Frau vom Nordufer. Soweit die Legende. Die Schönheit dieses Ortes ist kaum in Worte zu fassen! Inmitten der kargen Gebirgslandschaft liegt dieses versteckte und auch nicht ganz leicht erreichbare Juwel. Die Krupa bahnt sich ihren Weg über unzählige Kaskaden und Wasserfälle durch das enge Tal und über ihr thront die uralte Brücke einem Diadem gleich. Wahrlich ein Garten Eden!

 
 
  
  
 
 
 
 

18.5.2019 - Zadar
Gestern Abend hatten wir einen wunderbaren Sonnenuntergang. Auch die Vöglein vor unserem Quartier sonnten sich im warmen Licht der untergehenden Sonne. Heute morgen ist der Himmel bewölkt und der Wind kommt aus Ost. Es ist nicht kalt aber wegen des Windes unangenehm. Kein Tag um eine ausgedehnte Wanderung zu unternehmen. Gegen Mittag fahren wir nach Zadar um der Altstadt einen Besuch abzustatten. Auf halbem Weg dorthin fängt es zu regnen an. Der Regen lässt nach und wir spazieren zur Pizzeria  Tri bunara - drei Brunnen. Das Essen ist vorzüglich und preiswert. Danach schlendern wir durch die Gassen auf dem Weg zur Meeresorgel. Der Wind peitscht das Meer auf und es ist nicht möglich dorthin zu gelangen ohne nass zu werden. Also wieder rein in die Altstadt und zu unserem kleinen Kaffeehaus. Wir sitzen windgeschützt im Freien und die Sonne verwöhnt uns mit ihrer Wärme. Kaum verlassen wir den kuscheligen Platz fängt es wieder an zu regnen. Wir kaufen uns noch ein Leckerli für zu Hause. Zwei großer Stücke Baklava, bei deren  Verzehr man sich auf keinen Fall Gedanken über Kalorien machen sollte. Butter, Zucker und Nüsse sind die Hauptbestandteile dieser Süßspeise, welche es überall auf dem Balkan und im nahen Osten gibt. 

 

19.5.2019 - Rovanjska
Auch für heute ist unbeständiges Wetter vorhergesagt und wir haben daher absolut keine Eile. Erst kurz vor Mittag machen wir einen ausgedehnten Spaziergang, beginnend direkt vor unserer Haustür. Zunächst am Strand entlang bis zum alten Friedhof, dann den Berg hoch bis zu unserem letztjährigen Quartier, auf einem anderen Weg wieder den Berg runter und kurz bevor wir den Strand erreichen ist da dieses Tier auf dem Weg. Auf den ersten Blick eine Schlange - Gerti ist "not amused" - auf den zweiten Blick aber ein Scheltopusik - besser bekannt als Panzerschleiche (lat. Ophisaurus apodus). Also eine Echse aus der Familie der Schleichen, ca. 1,2 m lang und völlig harmlos. Wir wandern weiter zum Strand. Eine kaum wahrnehmbare Dünung bewegt das Wasser sanft und man kann gar nicht glauben, dass vor wenigen Tagen hier die Bora und meter-hohe Gischt jeglichen Aufenthalt unmöglich gemacht haben. Unser Weg führt uns bis zu jenem Kanal, der die Adria mit dem Novigradsko More verbindet. In dem natürlichen Kanal werden Muscheln gezüchtet. Wir machen kehrt und sind nach insgesamt 2 Stunden wieder zurück bei unserem Quartier. Ja, unsere Metropole Rovanjska ist gar nicht so klein! 

 
 

20.5.2019 - Ausflug nach Starigrad Paklenica
Die letzte Nacht hat es - wie vorhergesagt - durchgeregnet. Für heute ist wechselhaftes Wetter vorhergesagt was für uns mittlerweile nichts Neues mehr ist. Wir fahren die paar km bis Starigrad Paklenica und machen eine kleine Wanderung. Von hier aus könnten wir auch die Schlucht bewandern, aber ein Blick zum Himmel genügt um gar nicht erst auf die Idee zu kommen. Wir parken beim Ortseingang und gehen immer am Strand entlang und gelangen so zum Turm von Večko. Der Turm wurde im späten Mittelalter errichtet und diente als Spähturm um Angreifer - hauptsächlich Türken - rechtzeitig zu erspähen. Heute stehen nur mehr Überreste der ehemaligen Wehranlage. Wir wandern eine gute Stunde entlang des Strandes bis zum Ortsende und gönnen uns dort im Bistro Antonio unser Mittagessen. Als wir gerade gemütlich unser Essen verzehren fängt es wieder heftig an zu regnen. Also lassen wir uns Zeit und brechen erst auf als der Regnen aufgehört hat. Noch ein kurzer Besuch beim Supermarkt - Nudeln und Schokolade müssen gebunkert werden - und dann machen wir uns auf den Rückweg. Kaum sind wir 10 Minuten unterwegs fängt es erneut zu regnen an. Kurz darauf scheint wieder die Sonne und dann kommt er wieder, der Regen. Als wir bereits in Sichtweite unseres Autos sind noch einmal dasselbe Spiel. Nein, da macht wandern keinen Spaß. Aber ab morgen soll es besser werden.

 

21.5.2019 - Warten auf die Wetterbesserung
Heute soll für absehbare Zeit der letzte Schlechtwettertag sein. Den ganzen Tagen ziehen Wolkenfelder über uns hinweg und ab und zu regnet es. Absolut kein Tag für Aktivitäten im Freien. Wir verfolgen eine geraume Zeit die Berichterstattung bzgl. der Regierungskrise Österreichs im ORF 2, den wir hier - wenngleich eingeschränkt - empfangen können. Der ORF strahlt als ORF Europa die Sondersendungen als frei empfangbares Programm aus und so sind wie nachrichtentechnisch immer auf dem Laufenden. Wir kochen uns ein Risotto und schauen uns am Laptop dann noch ein paar Folgen der einzigartigen Monika Gruber via BR-Mediathek an. So vergeht der Tag und morgen werden wir hoffentlich wieder aktiver sein.

22.5.2019 - Novigradsko More
Eigentlich sollte ab heute Früh die Sonne scheinen - eigentlich. Es dauert bis 11:00 Uhr und so starten wir heute wieder spät in den Tag. Wir fahren die paar Kilometer bis nach Maslenica - eine kleine Gemeinde am Novsko ždrilo (jener Kanal der die Adria mit dem Novigradsko More verbindet) - und wandern in Richtung Zrmanja Canyon. Eine bizarre Landschaft! Zur Linken das raue Geröll des Karst, zur Rechten dichter Bewuchs. Leider endet der Weg kurz vor dem Canyon. Ein Weiterkommen ist wegen des dichten Gebüschs nicht möglich. Eine surreale Landschaft, in der selbst die kleinste Blüte Aufsehen erregt, da es hier außer grau und grün keine Farben gibt. Es herrscht absolute Stille und hierher verirrt sich kein Mensch. Danach fahren wir zum Restoran - Bistro Biser und passen gut auf, dass wir nicht ins Wasser fahren. Nach einem späten Mittagessen geht es wieder heim und wir lassen uns auf unserer Terrasse von der Sonne verwöhnen. 

 
 
 
 

23.5.2019 - Nationalpark Paklenica
Heute scheint die Sonne und wir machen uns am späten Vormittag auf zum nahe gelegenen NP Paklenica. Es sind nicht einmal 10 km bis zum Eingang zur velika Paklenica - der großen Schlucht. Diese Wanderung haben wir bereits 2018 zwei mal gemacht und entscheiden uns daher heute für eine andere Variante. Die Hauptattraktion velika Paklenica hat eine kleine Schwester, die mala Paklenica - die kleine Schlucht. Eine Ganztageswanderung verbindet über einen Höhenweg die beiden Schluchten und dauert zumindest 8 Stunden. Aber es gibt auch eine einfachere Variante. Ein wunderbarer Wanderweg führt von der einen Schlucht zur anderen ohne 1400 Höhenmeter erklettern zu müssen Auf diesem Weg kann man die 8 Stunden auf gut 2 Stunden verkürzen und das kommt uns doch sehr entgegen. Auf der einen Seite dominieren die Berge, auf der anderen die Vegetation und die Adria. Wir kommen an vielen alten und zum Teil verlassenen Häuschen vorbei. Viele dieser alten Bauten wurden aber wieder revitalisiert und werden wieder bewohnt. Leider ziehen plötzlich dunkle Wolken über die Berge und es sieht schwer nach Regen aus. Wir verzichten auf den Besuch beim Wirt und fahren zurück ins Quartier. Wir haben ja noch Pasta asciutta eingefroren und zum Wirt gehen wir wieder wenn wir nicht damit rechnen müssen beim essen nass zu werden.

 
 
 
 

24.5.2019 Zrmanja und Posedarje
Auch heute scheint es ein sonniger Tag zu werden. Wie schnell sich das aber ändern kann haben wir ja gestern Nachmittag erlebt und deshalb verschieben wir den geplanten Ausflug zu den Krka Wasserfällen auf nächste Woche. Heute geben wir uns noch einmal das Winnetou Land, sprich den Zrmanja Canyon bei dem Drehort Pueblo. Wir fahren Richtung Obrovac und noch bevor wir den Ort erreichen führt ein Feldweg zu dem Aussichtspunkt. Es ist immer wieder ein spektakulärer Ausblick von hoch oben in den Canyon mit dem türkisfarbenen Wasser der Zrmanja zu blicken. Hier ein kleines Video. Danach fahren wir nach Posedarje wo wir zunächst beim örtliche Supermarkt die lebensnotwendigsten Dinge erstehen - Brot und Wein. Im Anschluss besuchen wir Crkva Sveti Duh, das kleine Kirchlein zum heiligen Geist, welches auf einer Miniinsel im Novigradsko More steht. Leider ist die Brücke z. Zt. unpassierbar und so bleibt uns nur der Anblick aus der Distanz. Weiter geht es zu dem von uns sehr geschätzten  Restaurant Antonio wo wir uns einmal mehr an den Fleischtöpfen Kroatiens laben. Gott sei Dank gibt es danach einen richtig großen Slibowitz zum verdauen. 

 
 

25.5.2019 - Wanderung entlang des Velebitgebirges
Am gestrigen Abend haben wir noch einen kleinen Spaziergang unternommen. Die tiefstehende Sonne tauchte alles in ein mildes, rotes Licht. Wir gingen entlang unserer Bucht, vorbei am kleinen Fischerhafen und dem uralten Kirchlein bis dir Sonne langsam unterging. Oft bedarf es nicht viel um magische Momente zu erleben.

 
 

Heute setzen wir unsere Wanderung von Vorgestern fort. Wir fahren zur kleinen Schlucht und wandern entlang des Velebit. Zunächst geht es für eine knappe Stunde bergauf. Wie immer wenn wir abseits der bekannten Wege unterwegs sind, so sind wir auch heute hier ganz allein. Wir lieben diese Wege, wenngleich diese meist zu den schweißtreibenden gehören. Nach dem Anstieg folgen 2-3 Kilometer eher flaches Gelände hoch über dem Meer. Man kann gut den Kanal sehen, der die Adria mit dem Novigradsko More verbindet. Als wir auf der Höhe des Ortes Modrič sind geht der Weg abrupt steil nach unten. Wir checken schnell am GPS wo uns der Abstieg hinführen würde und müssen leider feststellen, dass wir nur in die Ortschaft kommen. Dann wäre der Rückweg zum Parkplatz großteils auf der Straße zu bewältigen und dass wollen wir nicht. Also drehen wir um und gehen den gleichen Weg zurück auf dem wir gekommen sind. Wir fahren kurz zurück ins Quartier bevor wir uns auf den Weg nach Vinjerac machen. In Vinjerac gibt es die Konoba Pece und dort gibt es die weltbeste Pasticada (Rinderschmorbraten). Dazu den roten Hauswein und zum süßen Abschluss Palatschinken mit Schoko und Eis.

 
 
 
 
 

26.5.2019 - Wetterverschlechterung
Die vorhergesagte Wetterverschlechterung ist leider eingetroffen. Die Temperatur ist nach wie vor angenehm, aber die Sonne versteckt sich hinter einer geschlossenen Wolkendecke. Wir unternehmen einen Rundgang um unsere gar nicht so kleine Bucht und als wir auf dem Rückweg sind fängt es an zu regnen. Nicht stark, aber stark genug um flotten Schrittes nach Hause zu gehen. Zum essen gibt es heute Knoblauchspagetti und zum Zeitvertreib den Formel 1 GP in Monaco. Mit Interesse verfolgen wir die EU-Wahlen - vor allem die Ergebnisse in Österreich. Es ist erfreulich, dass die Wahlbeteiligung stark zugenommen hat und sich die Europäer großteils doch für Europa und Stabilität entschieden haben.

27.6.2019 - Ein schlechter Tag für Österreich
Auch heute regnet es. Wir lassen den Tag recht gemütlich angehen. Gegen Mittag machen wir uns eine Portion Gulasch warm und dann beginnt die Liveübertragung aus dem österreichischen Parlament in Sachen Misstrauensantrag gegen die Regierung. Es ist schon wirklich interessant live mitzuerleben, wie die einzelnen Parteien bzw. deren Politiker die Problematik darstellen. Da zeigt sich sehr schnell wer Staatsmann ist und wer nur Hass und Missgunst predigt. Besonders die Vorsitzende der SPÖ wirkt hier völlig überfordert. Schlussendlich wir die Regierung abgewählt, obwohl der Bundespräsident das nicht wollte und der Großteil der Bevölkerung schon gar nicht. Ich glaube da haben sich ein paar Politiker und Parteien ein echtes Eigentor geschossen. Die Neuwahlen im September werden es zeigen. Der Regen hat kurz aufgehört und wir machen mit Regenschirmen bewaffnet noch einen kleinen Spaziergang.

28.6.2019 - Wieder einmal Zadar
Heute Früh weckte mich nicht der süße Gesang der Amseln in den Bäumen sondern dumpfes Donnergrollen. Es regnet in Strömen, begleitet von Blitz und Donner. Ich checke bei Wetter Online die Satellitenbilder und stelle fest, dass es bei uns - wir wohnen ziemlich nahe am Velebit Gebirge - noch länger regnen wird. Zadar, keine 20 km Luftlinie von uns entfernt, kann hingegen ab Mittag mit Sonnenschein punkten. Wir fahren gegen 11:00 Uhr in dichtem Regen nach Zadar. Auf halben Weg hört der Regen auf und wir machen einen Stopp beim großen Einkaufszentrum. Gerti ist auf der Suche nach einem leichten Sommerrock und wider erwarten werden wir auch fündig. Wir fahren weiter zur Altstadt und statten der Pizzeria Tri Bunara einen Besuch ab. Mittlerweile scheint die Sonne und im Anschluss an das Essen machen wir uns auf, die Altstadt unsicher zu machen. Wir starten bei der Meeresorgel wo sich 2 Mädchen doch tatsächlich in die doch recht frischen Fluten der Adria wagen. Wir bummeln entlang der Promenade mit ihren prächtigen Bauten und streben dann dem Zentrum zu. Hier regiert die Historie. Die vielen klerikalen Bauten dominieren das Stadtbild - leider umgeben von den Bausünden aus sozialistischer Zeit. Beim Ausgang aus der Altstadt können wir nicht umhin, der kleinen Bäckerei einmal mehr einen Besuch abzustatten und 2 Stück Baklava zu erwerben. Am Heimweg stocken wir noch unsere Vorräte auf und genehmigen uns auf unserer Terrasse noch einen kleinen Absacker,

 
 
 

29.5.2019 - Naturpark Vransko Jezero
Heute Morgen werden wir wieder von Donnergrollen und Starkregen geweckt. Wir checken das Wetterradar und sehen, dass das schlechte Wetter sich hauptsächlich in unsere Gegend eingenistet hat. 50 km - also gut 30 Minuten mit dem Auto - von uns entfernt soll ab Mittag das Wetter deutlich besser sein. Kein Regen und immer wieder Sonne wird prognostiziert. Also machen wir uns kurz vor Mittag auf den Weg zum Vransko Jezero, dem größten See Kroatiens. Wir wollen uns zuerst das Ostufer ansehen, wo ein Boardwalk zum Besuch einlädt und dann im nahe gelegenen  Pakoštane Mittagessen bevor wir zum Westende des Sees fahren um auch diesen Bereich zu erkunden. Am Ostufer angekommen regnet es noch leicht und wir beschließen den Plan umzudrehen. Auf der Weiterfahrt entdecken wir am Straßenrand 2 qualmende große Grills - und sollte da nicht gerade ein Schaf brutzeln werden wir wohl dort essen. Der See ist seit 1999 Naturschutzgebiet und ist vor allem bekannt für seine Naturbelassenheit und für über 250 Vogelarten die dort brüten. Der Regen der letzten Tage hat der Natur gut getan. Alles grünt und blüht und die Sonne lacht vom Himmel. Nach dieser wunderbaren Wanderung fahren wir zum Grill und die Wirtin teilt uns mit, dass es heute Spanferkel gibt. Da gibt es kein langes Überlegen, da schlagen wir zu. Die Portionen sind gewaltig, die Preise minimalistisch und der Schnaps großartig. Wir nehmen den letzten Teil unseres Plans in Angriff und wandern auf dem Boardwalk am Westufer eine knappe Stunde bevor es wieder nach Hause geht. 

 
 
 
 
 
 
 


30.5.2019 - Kleine Wanderung bei Rovanjska
Heute morgen hat es frische 11 Grad. Der Sommer will und will nicht kommen. Die Wettervorhersage ist grundsätzlich ganz ok, aber leider haben wir wieder eine leichte Bora. Mit ca. 4 Beaufort (mäßige Brise - 20-28 km/h) bläst sie wieder aus Nordost. Beim wandern etwas unangenehm, aber für ein Sonnenbad viel zu windig. Also machen wir heute nur eine Wanderung bei unserer Ortschaft. Zunächst einmal geht es ein bisschen den Berg hoch bis zu einem geschotterten Weg den sich Wanderer und Mountainbiker teilen. Mountainbiker sind keine unterwegs und da wir die einzigen Wanderer sind gehört der Weg uns ganz allein. Nach links führt der Weg zur Nachbargemeinde Modrič - den kennen wir schon. Also gehen wir nach rechts und kommen zur Autobahn. Dankenswerter Weise gibt es eine Fußgängerunterführung und wir fragen uns, warum hier soviel Unrat neben dem Weg liegt. 10 Minuten später bekommen wir die Antwort. Hier existiert eine ca. 100 Meter tiefe, 1 km lange und gut 100 Meter breite Bodenvertiefung - ähnlich einem Canyon. Und diese rund 10 Millionen m³ dienen als Müllhalde! Mülltrennung? Was ist das? Hier liegen Autoreifen neben Sperrmüll, Elektroschrott neben Plastikbergen, Glasflaschen neben Autobatterien und, und, und. Ist ja egal, liegt ja tief unten, sieht ja keiner - außer uns Beiden, die wir eben nicht brav auf den ausgetretenen Touristenpfaden rumlatschen. Wir drehen um und gehen wieder zurück. Wir wählen einen anderen Weg, kommen vorbei an unserem letztjährigen Quartier, gehen runter zum Meer und stellen erneut fest, dass der Wind für ein Sonnenbad inakzeptabel ist. Wir verhaften die letzte Portion Pasta asciutta und hoffen, dass wir morgen wieder mehr unternehmen können.


31.5.2019 - Pakoštane
In der Früh schau ich mir gleich einmal das Wetterradar an. Die Bora hat zwar merklich nachgelassen, aber nach wie vor ziehen dunkle Wolken über uns hinweg. Die Satellitenbilder bzw. die Hochrechnung für heute deutet auf freundliches Wetter östlich von uns - bei Nin und der Insel Vir -  hin. Da soll ab Mittag bestes Wetter sein. Kurz vor unserer Abfahrt checke ich noch einmal das aktuelle Satellitenbild und siehe da, wegen der nachlassende Bora ist das Sonnenfenster jetzt ca. 50 km südlicher. Hier ist die Ortschaft Pakoštane, welche wir sowieso vor hatten zu besuchen. Wir fahren zu Pakoštanes Nachbarort Drage und wandern immer an der Küste entlang den ca. 4 km langen Weg nach Pakoštane. Zunächst durch wohlriechende Kiefernwälder, danach durch landwirtschaftlich genutztes Terrain und schlussendlich entlang der vielen Campingplätze. Die Ausblicke und Eindrücke sind überwältigend! Im Ort findet Gerti einen Laden welche genau die Shorts verkaufen die sie sich wünscht. Also wechselt eine Short den Besitzer und dann nichts wie ab in die nächste Konoba. Gerti lässt sich eine Fischsuppe und einen griechischen Salat schmecken und ich muss noch einmal meine heißgeliebte Pašticada haben. Köstlich! Und der Slibowitz vom Haus - ein Hammer! Wir schauen uns den Ort an und kommen zu dem Entschluss, bei unserer nächsten Kroatienreise Pakoštane als Standort zu wählen. Wir wandern zurück zum Auto, treten die Heimfahrt an und werden zu Hause von dunklen Wolken empfangen.

 
 
 
 
 
 
 

1.6.2019 - Was tun?
Wir schreiben heute den 1. Juni und das Wetter ist wie im April. Auch der schlaue Satellit gibt nur unbefriedigende Auskunft. Wir liegen genau am Rand eines ungewöhnlichen langen Wolkenbands welches vom Osten der Ukraine bis nach Neapel reicht - stolze 2.000 km! Der stete Ostwind sorgt immer wieder für Nachschub an Wolken, wenngleich auch ab und zu für kurze Augenblicke die Sonne zu sehen ist. Die Hauptwindrichtung hier ist eigentlich West bzw. Südwest. Das wäre normal, aber was ist heuer schon normal? Wenigstens ist es wärmer geworden. Wir vertrödeln einmal mehr den Vormittag und gehen erst zu Mittag aus dem Haus. Es geht immer der Bucht entlang und auf halbem Weg treffen wir unsere Zimmernachbarn. Wir quatschen eine ganze Weile bevor wir unseren Spaziergang fortsetzen. Wenn sich das massive Wolkenband bis morgen ca. 50 km nach Süden verlagern würde, könnten wir dann wieder einen größeren Ausflug wagen. Das heutige Highlight ist der Sonnenuntergang.

 

2.6.2019 - Noch einmal Pakoštane
Am morgen ist das Wetter ganz passabel. Ein paar Wolken aber warm. Wir fahren heute noch einmal nach Pakoštane und fahren ins schlechte Wetter. Dichte Wolken bedecken den Himmel und ab und zu regnet es leicht. Wir haben uns aus dem Internet 3 mögliche zukünftige Quartiere herausgesucht und wollen uns diese heute ansehen. Zunächst geht es zu einem Mobilheim Park welcher aber auch 2 Apartments vermietet. Leider hat das für uns infrage kommende nur ein Bett mit 160 cm breite. Für ein paar Tage wäre das akzeptabel, aber nicht für mehrere Wochen. Wir schauen uns noch ein Mobilheim an und das kommt auch nicht in Frage. Weiter geht’s zur 2. Adresse. Die Besitzerin zeigt uns die beiden möglichen Wohnungen und bereits beim ersten Blick müssen wir feststellen - das ist nichts für uns. Alt und abgewohnt und die Betten gehen gar nicht. Zufällig kommt eine Nachbarin und deren Mann vorbei und die Vermieterin ersucht die beiden zu dolmetschen. Bei dem Gespräch kommen wir drauf, dass es sich um 2 ex Jugoslawen handelt, die seit 25 Jahren in Wien wohnen und arbeiten. Sie haben sich hier ein Haus gebaut und vermieten auch Apartments. Die müssen wir uns natürlich ansehen und siehe da, ein ganz neues Haus mit wunderschönen Wohnungen. Der Preis ist mehr als fair und irgendwie verstehen wir uns gut. Bei einem Nussschnaps plaudern wir noch ein bisschen und machen uns dann auf den Weg zur Konoba Pjaza, welche wir bereits seit unserem vorgestrigen Besuch kennen. Wer Pašticada kann der kann sicher auch andere Speisen gut kochen und so wagen wir uns über Calamari und Mixed Grill. Laut Gerti sind die Calamari sehr gut und der Mixed Grill ist der Beste den ich jemals gegessen habe. Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang gehen wir noch kurz zum Strand. Leider versteckt sich die Sonne wieder einmal hinter den Wolken und so machen wir uns auf den Heimweg. Wir ergänzen noch schnell unsere Vorräte - in Kroatien auch am Sonntag kein Problem - und genehmigen uns auf unserer Terrasse noch einen Absacker bei Sonnenschein. Dass die Sonnenuntergänge hier unvergleichlich sind beweisen die nachfolgenden Bilder.

 

3.6.2019 - Ausflug ins Hinterland
Heute ist ein wirklich schöner Tag. Bereits am Morgen gibt es sehr angenehme Temperaturen und Sonnenschein. Wir wollen heute im Hinterland den Berg Veliki Crnopac besteigen, einen der unzähligen Kartsberge des Velebit. Laut Wegbeschreibung führt ein gut 4 km langer und gut begehbarer Weg hinauf. Die Höhendifferenz mit 400 Metern ist überschaubar und so machen wir uns frohen Mutes auf den Weg. Wir gehen gut eine Stunde bergauf durch den Wald und sehen plötzlich in der Entfernung einen Bär. Nichts ungewöhliches hier in Kroatien aber doch irgendwie befremdlich. Da hier das Wandern grundsätzlich im unzugängigen Gelände wegen alter Kriegsrelikte problematisch ist, drehen wir lieber um und steigen wieder ab. Wir fahren ins nahe gelegene Gračac und besuchen das Restoran Kralj Zvonimir. Ein sehr rustikales Lokal welches auch gerne von Einheimischen besucht wird. Das Essen ist gut, die Portionen groß und die Preise klein. Genau das was wir gerne mögen. Auf der Rückfahrt wählen wir den Weg über den See Jezero Ričice und den kleinen Ort Sveti Rok (St. Rochus). Zu Hause tauschen wir die Wander- gegen die Badesachen und gehen zum Strand. Anfangs wollen uns die Wolken noch einen Strich durch die Rechnung machen, aber zum Schluss wird unsere Ausdauer belohnt.

  
 

4.6.2019 - Badetag!
Endlich ist es soweit - die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm - der ideale erste Badetag. Gegen 11:00 Uhr gehen wir die paar Schritte zum Strand und beziehen unseren alten Stammplatz am Pier. Links, vor uns und rechts das Meer und hinter uns Schatten spendende Bäume. Wir bevorzugen heute die Sonne und genießen das süße Nichtstun. Nach einer Stunde brauche ich eine Abkühlung und wage mich ins Wasser. Halleluja, so viel Erfrischung wollte ich nicht! Ganz langsam wage ich mich ins tiefe Wasser. Mittlerweile kommt mir die Temperatur des Oberflächenwassers erträglich vor, 1 Meter tiefer hat es sicher nicht mehr als 15 Grad. Nach geraumer Zeit habe ich mich an die Temperatur gewöhnt und schwimme für ein Viertelstündchen. Beim rausgehen empfinde ich das Flachwasser als lauwarm. Gerti amüsiert sich über mein zögerliches Herangehen - mal sehen wie es ihr geht! Die Bilder zeigen, dass es auch für Gerti etwas zu frisch war, aber wenn sie mal drin ist dann wird geschwommen was das Zeug hält. Gegen 13:30 Uhr ziehen ein paar Wolken über die Berge und es fängt ganz leicht an zu regnen. Wir gehen nach Hause und kochen uns ein spätes Mittagessen. Es regnet ab und zu und wir machen erst einmal Siesta. Ab 17:00 Uhr ist das Wetter wieder perfekt.

 

5.6.2019 - Otok Vir
Heute wollen wir uns die Insel Vir einmal genauer ansehen. Diese kleine Insel ist mit einer Brücke in der Nähe der Stadt Nin mit dem Festland verbunden. Der Osten der Insel ist völlig der Verbauung preisgegeben, der Westen hingegen ist Grünland und sehr ursprünglich. Wir fahren einmal über die Insel und machen eine kleine Wanderung. Ja, hier ist die Natur noch in Ordnung, das Wasser glasklar und die Luft prickelnd. Es sind kaum Touristen hier und wir sehen mehr Schildkröten auf den Wanderwegen als Menschen. Danach fahren wir zurück nach Nin. Kurz vor Nin ist ein Naturschutzgebiet an welches ein langer Strand anschließt. Das Naturschutzgebiet wird von Marschland dominiert und ist nicht sehr spektakulär. Der Strand hingegen ist ist wirklich toll. Die Bucht von Nin ist sehr flach und man kann schon gut 100 Meter ins Wasser gehen und hat noch immer Grund unter den Füßen. Wunderbar zum schwimmen und da nicht tief auch gar nicht so kalt. Wir lassen uns von der Sonne verwöhnen und schwimmen ausgiebig. Auf der Heimfahrt besuchen wir noch den Antonio in Posedarje und lassen uns einmal mehr von deren Küche verwöhnen. Der Slibowitz vom Haus wird mittlerweile in Wassergläsern ausgeschenkt.

 
 
 

6.6.2019 - Ein weiterer Badetag
Anscheinend hat sich das Wetter jetzt endlich entschlossen, längerfristig sommerlich zu werden. Jetzt muss nur noch die Sonne dafür sorgen, dass die Wassertemperatur endlich auch der Jahreszeit entspricht. Wir gehen gegen 10:00 Uhr runter zum Strand und übergeben unsere Alabasterkörper der Sonne. Nach einer Stunde wagen wir uns gut durchgewärmt ins Wasser, welches hier bei uns deutlich kälter ist als gestern in der Bucht von Nin. Wir beißen die Zähne zusammen und schwimmen ein paar Runden. Danach legen wir uns schnell wieder in die Sonne um uns aufzuwärmen. Gerti geht noch ein weiteres Mal ins Wasser - mir reicht der erste Durchgang. Gegen 14:00 Uhr lassen wir es gut sein und gehen nach Hause. 4 Stunden Sonne am Stück hatten wir in den letzten 6 Wochen kein einziges Mal.



7.6.2019 - Time to say good by
Der letzte Urlaubstag ist angebrochen und wir wollen diesen nutzen, um noch einmal dem Fluss Zrmanja einen Besuch abzustatten. Zunächst fahren wir zum hässlichen Entlein Obrovc, jenem kleinen Ort am Fluss, der noch immer den herben Charme der ehemaligen sozialistischen Republik Jugoslawiens versprüht. Vor erreichen der Ortschaft gibt es einen Aussichtspunkt und wir entdecken einen Wanderweg. Wir fahren dort hin und werden nach ein paar 100 Meter von einem Bautrupp in unserem Tatendrang gestoppt. Der Weg wird gerade saniert und wir dürfen nicht weiter. Also drehen wir um und gehen eben flussabwärts. Nach ca. 1 km ist aber auch hier kein Weiterkommen mehr gegeben. Also zurück zum Auto und weiter geht es über Muškovci zum Food House Zrmanja. Nach dem Mittagessen besuchen wir noch einmal die spektakulären Wasserfälle und danach fahren wir zum Quartier. Wir tauschen die Wanderklamotten gegen die Badesachen und gehen zum Strand. Das Wasser ist heute wesentlich wärmer und das Schwimmen ist einfach wunderbar. Danach noch ein bisschen erholen auf der Terrasse und morgen geht’s dann wieder heim.

 
 
 
 
 

8.6.2018 - Heimreise
Heute morgen um 9:30 Uhr verabschieden wir uns von unserem Gastgeber und treten die Heimreise an. Richtung Norden herrscht wenig Verkehr und wir kommen zügig voran. Wir fahren dieses Mal nicht über Graz sondern über Villach. Das wurde uns vom ÖAMTC empfohlen, da der Grenzübergang Kroatien/Slowenien Richtung Villach wesentlich weniger Stau aufweist. Tatsächlich warten wird grad mal 5 Minute - letztes Jahr war es gut eine halbe Stunde. Die Route für zwar für ca. 40 km auf Landstraßen, aber dafür ist sie auch fast 70 km kürzer als über Graz. Wir schaffen die knapp 700 Kilometer in 7 Stunden - da kann man nicht mecker.

Epilog
Wenngleich heuer das Wetter nicht so richtig mitgespielt hat war es dennoch ein  wunderbarer Urlaub. Da wir aber jetzt bereits 3 Mal in Rovanjska unser Quartier hatten, haben wir beschlossen im kommenden Jahr uns im Ort Pakoštane einzunisten. Pakoštane liegt ca. 30 km südlich von Zadar und ist ein klein wenig touristischer als Rovanjska. Grad so viel mehr als dass es immer noch gemütlich ist.